Stellungnahme zu den erneuten Angriffen auf den Vereinssitz

Am Freitag, dem 27. September 2024, wurde unser Vereinsschild erneut von Unbekannten entfernt. Noch am selben Tag haben wir das Schild ersetzt. Doch bereits einen Tag später, am Samstag, dem 28. September, wurde das Schild erneut gestohlen und zusätzlich die Eingangstür unseres Vereinssitzes mit israelischen Parolen beklebt. Seit Oktober 2023 wurde Kulturbrücke nun bereits zum sechsten Mal Ziel solcher Angriffe.

Diese gezielten Attacken auf uns als palästinensische Organisation sind eine klare Botschaft von Hass und Intoleranz. Seit nun fast einem Jahr werden wir regelmäßig attackiert – und dies geschieht in einem immer aggressiveren Umfeld. Bereits in unserer Stellungnahme vom 23. März 2024 haben wir die zunehmenden Übergriffe scharf verurteilt. Heute müssen wir erneut feststellen: Der Rassismus und die Feindseligkeit gegenüber Palästinensern und unserer Arbeit in Deutschland sind weiter eskaliert.

Es ist offensichtlich, dass diese Angriffe keine isolierten Vorfälle sind. Sie geschehen in einem Kontext zunehmender Diffamierungen und Hetze, die sowohl online als auch offline gegen uns gerichtet sind. Diese feindseligen Kampagnen, die uns fälschlicherweise diffamieren und unsere Arbeit verzerren, schüren bewusst ein Klima des Hasses. Wir sind davon überzeugt, dass diejenigen, die diese Hetze verbreiten, zumindest moralisch eine Mitverantwortung für die zunehmenden Gewalttaten tragen.

Trotzdem werden wir nicht schweigen. Diese wiederholten Angriffe sind nicht nur ein Angriff auf unseren Verein, sondern auch auf die gesamte palästinensische Gemeinschaft in Deutschland und auf alle, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen. Die Täter wollen uns zum Schweigen bringen, doch wir werden unsere Arbeit unbeirrt fortsetzen. Sie sind Ausdruck einer tiefen Intoleranz und Ignoranz gegenüber unserer Mission für Dialog, Völkerverständigung und Menschenrechte.

Diese Angriffe auf unsere Räumlichkeiten sind nicht nur symbolisch – sie sind ein direkter Versuch, uns zu entmutigen und uns als Teil dieser Gesellschaft zu marginalisieren. Aber wir sind Teil dieser Gesellschaft, und wir werden unsere Stimme nicht zurückhalten. Es darf nicht hingenommen werden, dass in Deutschland Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Überzeugungen oder ihres Engagements bedroht und attackiert werden.

Wir rufen die politischen Entscheidungsträger sowie die Zivilgesellschaft erneut auf, gegen diese Welle des Hasses entschieden vorzugehen. Es braucht nicht nur Solidaritätsbekundungen, sondern konkrete Maßnahmen zum Schutz unserer Gemeinschaft und zur strafrechtlichen Verfolgung der Täter. Die Sicherheit aller in Deutschland lebenden Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion, muss gewährleistet sein.

Als Verein Kulturbrücke Palästina Thüringen stehen wir weiterhin fest zu unseren Werten. Wir setzen uns unermüdlich für Frieden, Gerechtigkeit und kulturellen Austausch ein. Der Dialog ist unser Weg, nicht die Gewalt. Wir werden uns weder einschüchtern lassen noch aufgeben.

Es ist jetzt mehr denn je an der Zeit, dass die deutsche Gesellschaft und ihre Institutionen klar Position beziehen und ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz setzen. Nur gemeinsam können wir diesen Hass überwinden und für eine friedlichere, gerechtere Zukunft für alle Menschen hier und im Nahen Osten eintreten.

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